Die jährliche Schadenanalyse der CG Car-Garantie Versicherungs-AG hat einen weiteren Preissprung bei den durchschnittlichen Reparaturkosten festgestellt: Mit 718 € lagen die Kosten erstmalig über der 700-€-Marke. Erst 2022 hatten die Kosten 600 € überschritten.
Der Versicherungs- und Kundenbindungs-Spezialist CarGarantie analysiert jedes Jahr rund eine Million ausgelaufene Garantieverträge für Neu- und Gebrauchtwagen aus allen europäischen Märkten, um die durchschnittlichen Reparaturkosten für garantiepflichtige Schäden festzustellen. Für das vergangene Jahr hatte der Spezialversicherer einen weiteren deutlichen Anstieg vorausgesagt. Dieser fiel mit 718 € (Vorjahr: 657 €) sogar noch einmal höher aus als die Rekordsteigerung im Vorjahr.
Motor Spitzenreiter der teuersten Bauteile
Auch in diesem Jahr ist der Motor wieder für die teuersten Schäden verantwortlich. Bei den Gebrauchtwagen steigt sein Anteil im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 26 % (Vorjahr: 25,9 %). Auf Platz 2 folgt die Kraftstoffanlage inklusive Turbolader mit 17,7 % (Vorjahr: 17,6 %), auf Platz 3 die elektrische Anlage mit 12,9 % (Vorjahr: 13,4 %). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Neuwagen: Hier ist der Motor immer noch für 18,4 % der Reparaturkosten verantwortlich (Vorjahr: 20,4 %), gefolgt von der elektrischen Anlage mit 17,8 % (Vorjahr: 14,7 %) und der Kraftstoffanlage mit 15,5 % (Vorjahr: 17,1 %, Platz 2).
Komplexe Elektrik und Elektronik bleiben anfällig
Die elektrische Anlage bleibt auch 2024 weiterhin das anfälligste Bauteil. Bei Gebrauchtwagen ist sie mit 21,5 % für mehr als ein Fünftel der Schäden verantwortlich (Vorjahr: 22,1 %). Die Kraftstoffanlage und der Motor folgen mit 18,2 % (Vorjahr: 17,7 %) und 13,5 % (Vorjahr: 14,0 %). Bei Neuwagen macht die elektrische Anlage bei der Schadenhäufigkeit sogar einen kleinen Sprung und steigt auf 26,1 % (Vorjahr: 22,2 %). Innerhalb von zwei Jahren ist die Anfälligkeit der elektrischen Anlage damit von etwas mehr als einem Fünftel (2022: 20,2 %) auf mehr als ein Viertel gestiegen. Auch die Komfortelektrik ist mit 14,9 % (Vorjahr: 14,2 %) bei Neuwagen für etwas mehr Schäden verantwortlich und liegt damit 2024 auf Platz 2, gefolgt von der Kraftstoffanlage mit 12,9 % (Vorjahr: 15,1 %).
Wenig Veränderung beim Schadeneintritt
Nur wenige Änderungen gibt es bei der Statistik, wann Schäden auftreten: 2024 traten bei Gebrauchtwagen 27,1 % der Schäden innerhalb der ersten 5.000 km auf. Im Vorjahr waren es 27,6 %. 21,0 % der Schäden traten erst nach mehr als 25.000 km auf (Vorjahr: 21,2 %). Der Schadeneintritt nach Tagen ist gar nahezu identisch: Wie im Vorjahr traten 25,8 % der Schäden bei Gebrauchtwagen erst nach mehr als 360 Tagen auf.
Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarGarantie:
„Der Anstieg bei den durchschnittlichen Reparaturkosten kommt nicht unerwartet. Die kürzlich durchgeführte puls-Studie hatte bereits festgestellt, dass der Großteil der Entscheider in der Automobilindustrie eine Preissteigerung für Werkstattleistungen erwartet. Auch wir hatten eine Fortsetzung des Anstiegs bereits vorausgesagt. Diese Prognose ist eingetreten, und das sogar in bedeutendem Ausmaß: Bereits vergangenen Jahr verzeichneten wir einen Preissprung von rund 40 Euro, in diesem Jahr fiel der Anstieg mit über 60 Euro sogar noch einmal höher aus.
Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Gipfel bereits erreicht ist: Die Situation des internationalen Handels und die zahlreichen Krisen lassen eher noch weitere Steigerungen befürchten. Sowohl für den Handel als auch für den Endkunden ist eine Absicherung gegen solche Kosten von großer Bedeutung. Garantie- und Reparaturkostenversicherungen stehen daher mehr denn je im Fokus.“