Die aktuelle Auswertung der Schadenverteilung durch CarGarantie zeigt, dass die allgemeinen Kostensteigerungen auch vor den durchschnittlichen Reparaturkosten keinen Halt machen. 2023 kostete die Reparatur garantiepflichtiger Schäden im Durchschnitt 657 Euro (CHF 624).
Auch für das Jahr 2023 hat der Versicherungs- und Kundenbindungs-Spezialist CarGarantie in der jährlichen Schadenanalyse rund eine Million Garantieverträge für Neuwagen und Occasionen aller Marken und Modelle ausgewertet, um die durchschnittlichen Reparaturkosten für garantiepflichtige Schäden festzustellen. Der schon seit Jahren festzustellende Trend zu immer höheren Kosten setzt sich hierbei fort: 2023 betrugen die Reparaturkosten im Schnitt etwa 657 Euro. Schon 2022 hatte es einen Preissprung gegeben, der mit 618 Euro erstmals die 600-Euro-Marke überschritten hatte. Der Anstieg 2023 ist mit einer Steigerung von fast 40 Euro aber noch einmal deutlich grösser.
Motor weiterhin teuerstes Bauteil
Wie in den vergangenen Jahren behält der Motor die Position als teuerstes Bauteil sowohl bei Occasionen als auch bei Neuwagen. Bei Occasionen stieg sein Anteil an der Schadenregulierungssumme im Vergleich zum Vorjahr (23,9 %) um zwei Prozentpunkte auf 25,9 %. Bei den Neuwagen führt er die Liste mit 20,4 % an (Vorjahr: 19,8 %). Auf den Plätzen 2 und 3 folgen 2023 die Kraftstoffanlage einschliesslich Turbolader mit 17,6 % (Occasionen; Vorjahr: 18,0 %) bzw. 17,1 % (Neuwagen; Vorjahr: 18,9 %) und die elektrische Anlage mit 13,4 % (Occasionen; Vorjahr: identisch) bzw. 14,7 % (Neuwagen; Vorjahr: 13,2 %).
Elektrische Anlage erneut anfälligste Komponente
Die elektrische Anlage ist – aufgrund immer komplexerer Elektrik und Elektronik in Fahrzeugen – auch 2023 das Bauteil, das am häufigsten von Defekten betroffen ist. Bei den Occasionen lag ihr Anteil an der Schadenhäufigkeit bei 22,1 % (Vorjahr: 21,3 %), bei den Neuwagen lag er bei 22,2 % der Schäden (Vorjahr: 20,2 %). Erneut liegt bei beiden Fahrzeugarten die Kraftstoffanlage auf Platz 2. Bei Occasionen ist sie für 17,7 % der Schäden verantwortlich (Vorjahr: 18,2 %), bei Neuwagen für 15,1 % (Vorjahr: 17,1 %). An dritter Stelle liegt bei den Occasionen der Motor mit 14,0 % (Vorjahr: 12,6 %) und bei den Neuwagen die Komfortelektrik mit 14,2 % (Vorjahr: 13,0 %).
Schäden treten etwas später auf
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Schäden 2023 im Durchschnitt etwas später eingetreten. Bei den Occasionen traten 27,6 % der Schäden innerhalb der ersten 5'000 km auf. Im Vorjahr waren es noch 29,2 %.
21,2 % der Schäden traten erst nach mehr als 25'000 km auf (Vorjahr: 18,5 %). Der Schadeneintritt nach Tagen zeigt ein ähnliches Bild: 25,8 % der Schäden traten erst nach mehr als 360 Tagen auf. Im Vorjahr waren es nur 24,0 %.
Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarGarantie:
„Der Trend zu weiteren Preissteigerungen hat sich schon seit Jahren abgezeichnet. In den fünf Jahren zuvor hatten sich die Reparaturkosten bereits um insgesamt rund 100 Euro erhöht. Die jetzt festzustellende Steigerung von fast 40 Euro innerhalb eines einzigen Jahres ist aber dennoch aussergewöhnlich. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Internationale Krisen verteuern Rohstoffe und Ersatzteile und führen zu erhöhter Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit, was sich deutlich auf die Preise niederschlägt. Leider ist ein schnelles Ende dieser Krisen aktuell nicht in Sicht, es ist also gut möglich, dass sich dieser Anstieg weiter fortsetzt.
Umso wichtiger ist für den Handel eine Absicherung gegen derartige finanzielle Risiken. Die Garantie- und Reparaturkostenversicherungen von CarGarantie helfen dem Handel dabei, Reparaturkosten abzufedern und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit zu steigern – denn auch für Kundinnen und Kunden gewinnt ein Schutz vor finanzieller Unsicherheit in Zeiten von Inflation und massiven Preissteigerungen immer mehr an Bedeutung.“